top of page

FAQs zum Betreuungsrecht

Hier sind häufig gestellte Fragen (FAQs) zum Betreuungsrecht, die wichtige Aspekte wie rechtliche Betreuung, Ablauf und Voraussetzungen, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und die Kosten einer Betreuung beleuchten.

1. Was ist eine rechtliche Betreuung?

Eine rechtliche Betreuung ist eine gerichtlich angeordnete Maßnahme, bei der eine Person (der Betreuer) für eine andere Person (den Betreuten) bestimmte Aufgaben und Entscheidungen übernimmt oder diesen dabei unterstützt, weil der Betreute aufgrund von Krankheit oder Behinderung seine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr selbst regeln kann.

2. Wie läuft das Betreuungsverfahren ab?

Der Ablauf eines Betreuungsverfahrens beinhaltet folgende Schritte:

  1. Anregung: Eine Betreuungsanregung kann von jedermann beim Betreuungsgericht eingebracht werden.

  2. Prüfung: Das Gericht prüft, ob die Voraussetzungen für eine Betreuung vorliegen, dazu gehört auch die Einholung eines ärztlichen Gutachtens.

  3. Anhörung: Der Betroffene wird vom Richter angehört.

  4. Entscheidung: Das Gericht entscheidet über die Notwendigkeit einer Betreuung und bestellt gegebenenfalls einen Betreuer.

  5. Betreuerauswahl: Bei der Auswahl des Betreuers wird die Eignung sowie die Wünsche des Betroffenen berücksichtigt.

​​

3. Welche Voraussetzungen müssen für die Einrichtung einer Betreuung erfüllt sein?

Die Voraussetzungen für eine rechtliche Betreuung sind:

  1. Erkrankung oder Behinderung: Der Betroffene muss an einer Krankheit oder Behinderung leiden.

  2. Notwendigkeit: Es muss festgestellt werden, dass die Betreuung notwendig ist, weil der Betroffene seine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr selbstständig regeln kann.

  3. Einwilligungsfähigkeit: Der Betroffene darf nicht in der Lage sein, eine Vorsorgevollmacht zu erteilen.

4. Was ist eine Vorsorgevollmacht?

Eine Vorsorgevollmacht ist eine schriftliche Erklärung, mit der eine Person (der Vollmachtgeber) eine andere Person (den Bevollmächtigten) beauftragt, im Falle der eigenen Entscheidungsunfähigkeit bestimmte Angelegenheiten zu regeln. Diese Vollmacht kann für verschiedene Bereiche erteilt werden, z.B. Gesundheitsangelegenheiten, Vermögensangelegenheiten oder persönliche Angelegenheiten. Mit einer Vorsorgevollmacht kann die Einrichtung einer rechtlichen Betreuung vermieden werden.

5. Was ist eine Patientenverfügung?

Eine Patientenverfügung ist eine schriftliche Erklärung, in der eine Person im Voraus festlegt, welche medizinischen Maßnahmen im Falle ihrer Entscheidungsunfähigkeit ergriffen oder unterlassen werden sollen. Sie dient dazu, die persönlichen Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich medizinischer Behandlungen klarzustellen, wenn man selbst nicht mehr dazu in der Lage ist, diese Entscheidungen zu treffen.

6. Welche Kosten entstehen durch eine rechtliche Betreuung?

Die Kosten einer rechtlichen Betreuung können folgende Posten umfassen:

  1. Gerichtskosten: Gebühren für das Betreuungsverfahren vor dem Betreuungsgericht.

  2. Betreuervergütung: Der Betreuer hat Anspruch auf eine Vergütung für seine Tätigkeit, die entweder aus dem Vermögen des Betreuten oder, wenn dieser mittellos ist, aus der Staatskasse gezahlt wird.

  3. Gutachterkosten: Kosten für die Erstellung von ärztlichen Gutachten, die das Gericht anfordert.

  4. Kosten des Verfahrenspflegers

Die Höhe dieser Kosten variiert je nach Fall und Umfang der Betreuung.

bottom of page